Digitaler Nachlass: Ordnung schaffen für den Ernstfall

In der digitalen Welt hinterlassen wir täglich Spuren – von Social-Media-Profilen über E-Mail-Konten hin zu Online-Banking und Cloud-Diensten. Doch was passiert mit diesen Daten, wenn wir nicht mehr da sind oder uns nicht mehr um sie kümmern können?

Der digitale Nachlass ist mehr als nur ein technisches Thema – er ist ein entscheidender Teil der Notfallvorsorge, der persönliche Erinnerungen, finanzielle Sicherheit und den Datenschutz betrifft. Eine durchdachte Regelung sorgt dafür, dass Ihre digitalen Vermögenswerte geschützt und Ihre Wünsche respektiert werden. Wir schaffen mit dem SAFEboard einen verlässlichen Rahmen für Ihr digitales Erbe.

Digitaler Nachlass? Was ist das?

Der digitale Nachlass umfasst alle digitalen Spuren, die eine Person hinterlässt. Dazu gehören Online-Konten, digitale Vermögenswerte, gespeicherte Daten und digitale Verträge, die eine rechtliche, finanzielle oder persönliche Bedeutung haben können. Im Kern geht es um die Frage, was nach dem Tod einer Person mit deren digitaler Identität und Besitztümern geschieht.

Definition und Bedeutung des digitalen Nachlasses

Der digitale Nachlass bezeichnet alle digitalen Vermögenswerte, Daten und Zugänge, die eine Person im Laufe ihres Lebens online und auf digitalen Geräten angesammelt hat. In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnt dieses Thema an Bedeutung, da der Umgang mit diesen Daten oft nicht durch herkömmliche Testamente oder gesetzliche Regelungen abgedeckt ist. Eine klare Regelung des digitalen Nachlasses ist wichtig, um finanzielle Verluste, rechtliche Probleme oder emotionale Belastungen für die Hinterbliebenen zu vermeiden.

Typische Bestandteile des digitalen Nachlasses

Das sind die Elemente, die typischerweise zum digitalen Nachlass zählen: 

  • E-Mails: Zugang zu privaten und geschäftlichen E-Mail-Konten, die oft wichtige Informationen wie Rechnungen, Verträge oder persönliche Korrespondenz enthalten.
  • Soziale Netzwerke: Profile auf Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn oder X (ehemals Twitter). Diese Profile können gelöscht, deaktiviert oder in Gedenkseiten umgewandelt werden.
  • Cloud-Dienste: Daten, die in Cloud-Speichern wie Google Drive, Dropbox oder OneDrive gesichert sind, z. B. Dokumente, Fotos und Videos.
  • Online-Abos und Mitgliedschaften: Laufende Abonnements für Streaming-Dienste (Netflix, Spotify), Fitness-Apps oder andere Plattformen.
  • Digitale Verträge: Verträge für Online-Shopping, E-Banking oder digitale Dienstleistungen.
  • Kryptowährungen und Online-Banking: Bitcoin, Ethereum oder andere Wallets sowie Konten bei Online-Banken oder Payment-Diensten wie PayPal.
  • Digitale Geräte und Daten: Zugang zu Smartphones, Tablets, Laptops oder externen Festplatten, auf denen persönliche Daten gespeichert sind.
  • Websites: Domain, Internet­auftritt, Online-Shop, Blog
  • Shopping und Bezahlkonten: Online-Banking, Online-Bezahl­systeme wie PayPal, Online-Shops wie Amazon und eBay

Herausforderungen und Risiken ohne klare Regelung

Ohne eine geregelte Nachlassplanung können viele Probleme entstehen:

  1. Zugriffsprobleme: Angehörige können oft nicht auf Konten oder Daten zugreifen, da Passwörter fehlen oder Anbieter den Zugriff verweigern.
  2. Laufende Kosten: Ohne rechtzeitige Kündigung können Abos oder Verträge weiterlaufen, was unnötige finanzielle Belastungen für die Hinterbliebenen mit sich bringt.
  3. Rechtliche Unsicherheit: In vielen Ländern gibt es keine klaren Regelungen zum Umgang mit digitalen Nachlässen. Das kann zu Streitigkeiten führen, wenn mehrere Personen Anspruch auf digitale Inhalte erheben.
  4. Datenschutzrisiken: Unbeaufsichtigte Konten können leicht(er) gehackt oder missbraucht werden, wodurch sensible Daten in die falschen Hände geraten können.
  5. Emotionale Belastung: Ungelöste Fragen oder unzugängliche Erinnerungen (z. B. Fotos oder persönliche Nachrichten) können für Angehörige besonders belastend sein.

Durch eine gezielte Planung des digitalen Nachlasses können diese Herausforderungen vermieden und ein reibungsloser Übergang für Angehörige gewährleistet werden.

Machen Sie digitale Inventur 

Bei der Planung des digitalen Nachlasses gibt es verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Informationen zugänglich sind und klar festgelegt ist, was mit den digitalen Vermögenswerten nach dem Tod geschehen soll. 

Erstellen Sie Übersichten mit allen digitalen Vermögenswerten. Wir unterstützen Sie dabei als Mitglied im Vorsorge-Netzwerk auf ganz unterschiedliche Art und Weise bei den verschiedenen Bereichen: 

  • Soziale Netzwerke: Wir haben Ihnen eine Vorlage vorbereitet, mit der Sie Vorsorge für Ihre Ihre Social-Media-Kanäle treffen können.
  • Für eine Übersicht über alle Passwörter und Zugänge haben wir Ihnen ebenfalls eine Vorlage erstellt.
  • Die Daten zu allen relevanten Verträgen und Mitgliedschaften können Sie im SAFEboard direkt hinterlegen – jetzt kostenlos registrieren

Als SAFEplus- und SAFEpremium-Mitglied fließen alle erwähnten Daten und Dokumente in den Notfallplan ein, den Sie Ihren Vertrauenspersonen zusenden können. Die haben damit in einem Notfall Zugriff auf alle erforderlichen Dateien, Dokumente und Informationen.

Video-Ratgeber So nutzen Sie das SAFEboard 

Bestimmung eines digitalen Nachlassverwalters

Ein zentraler Schritt bei der Planung des digitalen Nachlasses ist die Bestimmung eines digitalen Nachlassverwalters. Es ist wichtig, eine Vertrauensperson auszuwählen, die diese Aufgabe nach Ihrem Tod oder in einer anderen Notfallsituation übernehmen soll. Diese Person wird dafür verantwortlich sein, Ihre digitalen Vermögenswerte und Online-Konten gemäß Ihren Wünschen zu verwalten. Bei der Wahl des Nachlassverwalters sollte darauf geachtet werden, dass die Person zuverlässig und idealerweise technisch versiert ist. Dies erleichtert den Umgang mit den oft komplexen Zugängen und der Vielzahl an Plattformen und Systemen, die heute Teil unseres digitalen Lebens sind. Damit die benannte Person rechtlich handlungsfähig ist, sollten Sie entsprechende Vollmachten ausstellen. Dazu gehören vor allem:

Die geben dem Nachlassverwalter die Befugnis, in Ihrem Namen auf Ihre Konten zuzugreifen, diese zu verwalten oder sie – falls gewünscht – zu löschen. Zusätzlich kann eine Verfügung hilfreich sein, in der Sie klar festlegen, was mit einzelnen Konten und Daten geschehen soll. Möchten Sie beispielsweise, dass ein Social-Media-Konto in eine Gedenkseite umgewandelt wird, ein E-Mail-Konto geschlossen oder bestimmte Dokumente und Dateien für Ihre Erben zugänglich gemacht werden, sollte dies ausdrücklich in der Verfügung geregelt sein.

Durch die Kombination aus der Auswahl einer geeigneten Person und der rechtlichen Absicherung durch Vollmachten und Verfügungen wird sichergestellt, dass Ihr digitaler Nachlass in Ihrem Sinne verwaltet wird. Diese Maßnahmen entlasten nicht nur Ihre Angehörigen, sondern vermeiden auch mögliche rechtliche oder technische Hürden, die ohne eine solche Regelung entstehen könnten.

Sie können Ihre Angehörigen und Vertrauenspersonen im SAFEboard benennen und Sie informieren, dass Sie in einem Notfall ihre Unterstützung benötigen. Gleichzeitig können Sie Ihren digitalen Nachlassverwaltern den Notfallplan zusenden, in dem sich alle relevanten Informationen und Dokumente für Ihre Notfallvorsorge befinden.

Sie treffen die Entscheidungen

Machen Sie sich Gedanken darüber, was mit Ihren digitalen Hinterlassenschaften passieren soll, wenn Sie sich selbst nicht mehr um sie kümmern können. Denken Sie dabei an diese Konten und Daten: 

  • Soziale Netzwerke und E-Mail-Konten: Legen Sie fest, was mit Ihren Profilen geschehen soll (Löschung, Gedenkseite, Deaktivierung) und wer darauf Zugriff haben soll.
  • Cloud-Speicher und Daten: Bestimmen Sie, wie mit gespeicherten Dokumenten und Medien verfahren werden soll. Wichtige Daten können für Angehörige gesichert oder gelöscht werden.
  • Online-Abos und Mitgliedschaften: Erstellen Sie eine Liste der Abos, die gekündigt werden müssen, und hinterlegen Sie diese Informationen für Ihre Vertrauensperson.
  • Digitale Verträge und Verpflichtungen: Prüfen Sie, ob Verträge online abgeschlossen wurden, die gekündigt oder übertragen werden müssen.
  • Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte: Hinterlegen Sie Informationen zu Wallets, Schlüsseln und Zugängen, um den Zugriff und die Übertragung sicherzustellen.

Sie können die entsprechenden Vertragsunterlagen in Ihrem SAFEboard hinterlegen und mit dem Notfallplan die Vertrauenspersonen mit allen relevanten Informationen versorgen.

Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des digitalen Nachlasses

Eine sorgfältig geplante digitale Nachlassregelung ist nur dann wirklich effektiv, wenn sie regelmäßig überprüft und aktualisiert wird. In einer dynamischen digitalen Welt, in der neue Konten, Geräte und digitale Dienste ständig hinzukommen und sich Passwörter oder Nutzungsbedingungen ändern, ist es unverzichtbar, den digitalen Nachlass stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Vorteile der Überprüfung

Das sind die Vorteile einer regelmäßigen Aktualisierung: 

  • Sicherheit und Klarheit: Aktualisierte Informationen erleichtern es Ihrer Vertrauensperson, im Ernstfall ohne Verzögerungen oder Unsicherheiten zu handeln.
  • Rechts- und Datenschutz: Sie minimieren das Risiko, dass alte oder ungenutzte Konten Ziel von Cyberangriffen oder Missbrauch werden.
  • Emotionale Entlastung: Für Ihre Angehörigen ist es beruhigend, zu wissen, dass Ihr digitaler Nachlass gut organisiert ist und sie klare Anweisungen haben.

Mindestens einmal jährlich sollten alle Aspekte Ihrer digitalen Nachlassplanung überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Änderungen übersehen werden. Konkret bedeutet das:

  • Neue Konten erfassen: Prüfen Sie, ob Sie neue Online-Konten erstellt haben, etwa bei Streaming-Diensten, sozialen Netzwerken oder für berufliche Plattformen. Diese sollten wie die bisherigen Daten im SAFEboard hinzugefügt werden.
  • Passwörter aktualisieren: Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter für sensible Konten und stellen Sie sicher, dass diese Änderungen in Ihrer Passwort-Liste für den Nachlass aktualisiert werden.
  • Veraltete Informationen entfernen: Löschen Sie im SAFEboard Einträge zu geschlossenen Konten oder Diensten, die Sie nicht mehr nutzen, um Ihre Nachlassregelung übersichtlich und aktuell zu halten.
  • Neue Geräte einbeziehen: Wenn Sie neue Smartphones, Laptops oder andere digitale Geräte nutzen, sollte auch deren Zugang (z. B. PIN, Entsperrmuster, Passwort) in die Nachlassplanung aufgenommen werden.

Sonderfall: Änderungen in rechtlichen oder persönlichen Verhältnissen

Neben technischen und kontobezogenen Änderungen können auch rechtliche oder persönliche Veränderungen eine Überarbeitung der Nachlassplanung notwendig machen. Dazu zählen:

  • Änderungen in der Vertrauensperson: Wenn sich Ihre Beziehung zur ursprünglich benannten Person ändert oder diese nicht mehr in der Lage ist, die Aufgabe zu übernehmen, sollten Sie eine neue Vertrauensperson benennen.
  • Änderungen in rechtlichen Vorschriften: Halten Sie sich über Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen zum digitalen Nachlass in Ihrem Land auf dem Laufenden. Gegebenenfalls müssen Dokumente wie Testamente oder Vollmachten entsprechend angepasst werden.

In Ihrem SAFEboard können Sie natürlich alle Notfalldaten jederzeit ändern und veraltete Dokumente durch neuere Versionen ersetzen. Auch der Notfallplan lässt sich jederzeit erneut mit den aktualisierten Daten verwenden.

Klare Kommunikation mit Angehörigen und Vertrauenspersonen über den digitalen Nachlass

Die klare Kommunikation mit Angehörigen und der benannten Vertrauensperson ist ein zentraler Bestandteil der Planung des digitalen Nachlasses. Sie sorgt dafür, dass Ihre Wünsche verstanden und Missverständnisse oder Unsicherheiten im Ernstfall vermieden werden. Eine transparente und offene Kommunikation bietet zudem die Chance, das Thema frühzeitig zu klären und emotionale Belastungen für Ihre Familie zu reduzieren – nutzen Sie die Chance und profitieren Sie von den Vorteilen:

  • Vermeidung von Konflikten: Missverständnisse und Unklarheiten zwischen Angehörigen können durch frühzeitige und klare Kommunikation reduziert werden.
  • Reibungslose Umsetzung: Ihre Wünsche können exakt so umgesetzt werden, wie Sie es vorgesehen haben.
  • Emotionale Entlastung: Ihre Angehörigen haben klare Anweisungen und müssen sich nicht mit schwierigen Entscheidungen oder rechtlichen Fragen belasten.

Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Kommunikation ist das Führen von offenen und ehrlichen Gesprächen mit den betroffenen Personen:

  • Besprechen Sie Ihre Wünsche: Teilen Sie Ihrer Familie und der Vertrauensperson mit, wie Sie möchten, dass Ihre digitalen Konten und Daten nach Ihrem Tod verwaltet werden. Möchten Sie bestimmte Konten löschen, Profile in Gedenkseiten umwandeln oder Daten wie Fotos und Videos sichern und weitergeben?
  • Erläutern Sie die Bedeutung Ihres digitalen Nachlasses: Viele Angehörige sind sich nicht bewusst, welche Vermögenswerte und Erinnerungen in einem digitalen Nachlass enthalten sein können. Erklären Sie, warum es Ihnen wichtig ist, bestimmte Dinge geregelt zu wissen.
  • Transparenz schaffen: Lassen Sie Ihre Familie wissen, welche Person Sie als Vertrauensperson bestimmt haben und welche Rolle diese Person einnimmt. Dies hilft, potenzielle Konflikte zu vermeiden, insbesondere wenn mehrere Angehörige betroffen sind.

Stellen Sie sicher, dass Ihre schriftlichen Anweisungen für Ihre Vertrauensperson im SAFEboard leicht zugänglich sind. Das SAFEboard bietet Ihnen eine übersichtliche und geschützte Plattform, auf der alle relevanten Daten, Vollmachten und Informationen für Ihren digitalen Nachlass hinterlegt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihre Vertrauensperson und gegebenenfalls Ihre Angehörigen über das SAFEboard informiert sind. Für unsere SAFEplus und SAFEpremium-Mitglieder gibt es die Möglichkeit, einen Notfallplan zu aktivieren: Der lässt sich direkt an alle Vertrauenspersonen versenden und beinhaltet alle Informationen und Dokumente sowie Vollmachten zum digitalen Nachlass. 

Durch offene Gespräche und klare Anweisungen über das SAFEboard schaffen Sie eine solide Grundlage, die sicherstellt, dass Ihr digitaler Nachlass nach Ihren Vorstellungen geregelt und Ihre Familie im Ernstfall bestmöglich unterstützt wird.

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